Die Diagnose Borderline Persönlichkeitsstörung ist für viele Laien unklar und mit viel Verwirrung verbunden. Eine Beziehung mit einem Borderliner ist auch nicht einfach. Diese 8 hilfreichen Tipps zum Umgang mit Borderline Patienten helfen dir, deinen Beziehungsalltag einfacher zu gestalten.
Inhalt
- 1. Sei realistisch in deinen Vorstellungen
- 2. Bring Struktur in euren Alltag
- 3. Setze in deiner Beziehung Grenzen und vermeide Unsicherheiten
- 4. Finde die Auslöser für die extremen Gefühlsausbrüche
- 5. Ermutige zur Übernahme von Eigenverantwortung
- 6. Nimm Androhung von Suizid oder Selbstverletzung ernst
- 7. Nutze das VAEG-Prinzip im Streit
- 8. Such dir externe Hilfe, um zu Lernen mit der Situation umzugehen
1. Sei realistisch in deinen Vorstellungen
Dir muss bewusst sein, dass du auch mit viel Einfühlsamkeit und Geduld das Borderline Syndrom deines Partners nicht "heilen" kannst. Nur der Borderline Patient selbst kann das schaffen. Auch musst du ein realistisches Verständnis für das Verhalten deines Partners und deine Rolle in dessen Leben als Bezugsperson entwickeln.
2. Bring Struktur in euren Alltag
Der Umgang mit Borderline Betroffenen ist nicht einfach, deshalb musst du Wege finden, ihr Verhalten zu lenken. Eine Möglichkeit liegt darin, mit deinem Borderline Partner bzw. deiner Borderline Partnerin feste Pläne zu machen und sich auch daran zu halten. Durch diese festen Abläufe bringst du Struktur und Routine in euren Alltag. Damit schaffst du es Gefühlsausbrüche oder Konflikte zu vermeiden und euren Beziehungsalltag zu entspannen.
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3. Setze in deiner Beziehung Grenzen und vermeide Unsicherheiten
Borderline Patienten zeigen häufig extreme Verhaltensmuster. Sie schreien, drohen, beschuldigen und sind sehr abwehrend. Bei solchem Verhalten hilft es dir und deinem Partner Grenzen zu ziehen. Erkläre ihm/ihr, wenn das Verhalten deine Grenzen überschreitet und drohe Konsequenzen für diese Art von Verhalten an. Ein "Stopp! Bis hier und nicht weiter" ist effizienter als ein langer Streit, der an euren Nerven zerrt.
4. Finde die Auslöser für die extremen Gefühlsausbrüche
Mach dir Notizen über auftretende Gefühlsschwankungen und finde so die Auslöser. Wenn du weißt, welche Dinge krankhafte Episoden auslösen, kannst du besser darauf achten, bestimmte Situationen zu vermeiden. Damit kannst du den Umgang mit deinem Borderline Partner ganz einfach verbessern. Behalte diese Beobachtungen für dich und sprich deinen Partner nicht darauf an, denn er/sie kann dies leicht missverstehen.
5. Ermutige zur Übernahme von Eigenverantwortung
Als Partner eines Borderliners ist es einfach, eine überfürsorgliche Rolle in der Beziehung einzunehmen. Allerdings ist es von Zeit zu Zeit besser, wenn Borderline Betroffene die Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen. Das bedeutet nicht, dass du deinen Partner mit seiner Krankheit allein lässt, sondern dem Drang zu widerstehen, sie vor den Folgen ihres Handelns beschützen zu müssen.
Eile nicht sofort zur Hilfe, wenn...
- ...er/sie etwas bei einem Gefühlsausbruch zerbricht
- ...er/sie wieder zu viel Geld ausgegeben hat
- ...er/sie sich durch sein/ihr irrationales Verhalten in eine schwierige Situation gebracht hat
Damit erlaubst du es deinem Partner die Konsequenzen seiner Taten zu verstehen und du kannst lernen, nicht die Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die nicht deine Schuld sind.
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6. Nimm Androhung von Suizid oder Selbstverletzung ernst
Androhungen von Suizid oder Selbstverletzungen sind bei Menschen mit Borderline Persönlichkeitsstörung sehr verbreitet und werden daher oft als aufmerksamkeitssuchend und manipulativ wahrgenommen. Allerdings nehmen sich viele Betroffene tatsächlich das Leben, daher ist es wichtig solche Drohungen ernst zu nehmen. Sollte dein Partner ankündigen sich das Leben nehmen zu wollen, diskutiere nicht mit ihm/ihr und rufe seinen/ihren Arzt an. Bleibe am Besten bei deinem Partner bis ein Arzt vor Ort ist.
Auch wenn es nie deine Schuld ist, dass sich Betroffene versuchen das Leben zu nehmen, ist es absolut notwendig, alles in deiner Verantwortung zu tun um die Person (vor sich selbst) zu schützen.
7. Nutze das VAEG-Prinzip im Streit
Ein wichtiger Tipp für den Umgang mit einem Borderline Partner ist die Anwendung des VAEG-Prinzips. Dieses kann dir dabei helfen, Konflikte mit deinem Borderline Partner deeskalieren zu lassen:
- Verzögerung: Versuche, zeitlichen Abstand zu gewinnen, damit sich dein(e) Freund(in) beruhigen kann. "Ich hätte gerne etwas Zeit, um über das, was du gesagt hast nachzudenken. Lass uns bitte später nochmal darüber reden.“
- Ablenkung: Versuche deinen Partner abzulenken. "Komm, lass uns doch ein wenig spazieren gehen"
- Entpersönlichung: Realisiere, dass die Angriffe deines Partners nicht gegen dich gerichtet sind. Es ist nur ein weiterer Gefühlsausbruch.
- Distanzierung: Lass dich nicht zu einer emotionalen Antwort auf seine/ihre Vorwürfe hinreißen und bleibe ruhig.
8. Such dir externe Hilfe, um zu Lernen mit der Situation umzugehen
Den Umgang mit Borderline zu erlenrnen, ist weder für dich noch für deinen Partner einfach. Viele Partner von Borderline Betroffenen haben Schwierigkeiten damit, mit der Krankheit umzugehen und verlieren sich im Zuge dessen oft im Versuch, ihren Partner zu unterstützen. Deshalb ist es auch wichtig, sich selbst Hilfe mit einer individuellen Therapie zu suchen, um Wege zu finden, mit der Krankheit umzugehen.
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