Ihr spielt mit dem Gedanken eure Partnerschaft zu öffnen? Ihr wollt euch emotional oder sexuell auch auf andere Leute einlassen und dennoch eure Partnerschaft beibehalten? Wie das funktionieren kann und was ihr im Vorhinein dabei beachten solltet erfahrt ihr hier.
Inhalt
- 1. Das oberste Gebot: Eure Beziehung funktioniert
- 2. Warum Regeln wichtig sind
- 3. Euer individueller Regelkatalog
- 3.1. Regel 1: Wer will was?
- 3.2. Regel 2: Wie wollt ihr es?
- 3.2.1. Die Frage der Verhütung bei einer offenen Beziehung
- 3.3. Regel 3: Wo wollt ihr es?
- 3.4. Regel 4: Wann wollt ihr es?
- 3.5. Regel 5: Mit wem wollt ihr es?
- 3.6. Regel 6: Was wird erzählt
- 4. Tipps für die offene Beziehung
- 4.1. Kontinuierliches Zwischenfeedback ist wichtig
- 4.2. Wechselt mal die Sichtweise
Das oberste Gebot: Eure Beziehung funktioniert
Als Voraussetzung für die Öffnung einer zuvor geschlossenen Partnerschaft gilt eine stabile und vertraute Beziehung. Ziel einer offenen Beziehung sollte es nicht sein, bestimmte Bedürfnisse aus der Beziehung auszulagern, sondern viel mehr genau zu wissen was man an der Partnerschaft schätzt und warum man sie aufrechterhalten möchte. Seid ihr euch nicht sicher, ob eure Partnerschaft einer Öffnung standhält, könnt ihr in diesem Blog erfahren, wann eine offene Beziehung sinnvoll ist.
Warum Regeln wichtig sind
Entscheidet ihr euch für die Öffnung eurer Partnerschaft ist die Kommunikation von Bedürfnissen und das Definieren von Regeln essentiell. So paradox es klingt: Freiheit funktioniert nur mit Regeln. Nur so kann vorprogrammierter Enttäuschung und Verletzung entgegengewirkt werden. Ihr solltet euch im Vorhinein über mehrere Punkte Gedanken machen und euch auch darüber austauschen.
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Euer individueller Regelkatalog
Geht es dann um die Planung eurer offenen Beziehung ist es wichtig, dass ihr euch genau überlegt, wie ihr sie umsetzen wollt. Hier gibt es nicht die Schablone der perfekten offenen Beziehung, die ihr euch einmal überstülpen könnt. Vielmehr müsst ihr für euch definieren, was euch gut tut und was nicht. Welche Fragen ihr dabei berücksichtigen solltet, zeigen wir euch im Folgenden.
Regel 1: Wer will was?
Am Anfang solltet ihr euch überlegen, wer eigentlich die offene Beziehung möchte. Du? Dein Partner? Oder ihr beide? Möchte nur einer von euch die offene Beziehung ist das zu Beginn schon mal keine gute Voraussetzung für das Gelingen. So zeigt eine Studie, dass einseitig geöffnete Beziehungen häufig in Unzufriedenheit münden.
Wenn du die offene Beziehung eigentlich nicht möchtest und sie nur deinem Partner zuliebe eingehen würdest, horche lieber noch ein mal in dich hinein. Die Voraussetzung für den Erfolg ist, dass ihr euch beide wohlfühlt.
Regel 2: Wie wollt ihr es?
Darüber hinaus solltet ihr vorher absprechen, was genau ihr euch von der Öffnung eurer Beziehung erhofft. Geht es vor allem darum, das Flirten und die Aufregung neuer sexueller Kontakte aufzubauen? Oder seid ihr auch einer polyamoren Beziehung gegenüber offen? Steckt vorher ab, was jeder von euch individuell möchte und schaut wo ihr und euer Partner steht.
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Die Frage der Verhütung bei einer offenen Beziehung
Wenn ihr eure Beziehung sexuell öffnet, solltet ihr unbedingt über die Verhütung mit anderen Sexualpartnern sprechen. Gerade im Hinblick auf Geschlechtskrankheiten, solltet ihr euch und euren Partner schützen. Häufig wird mit dem festen Partner/ den festen Partnern kein Kondom benutzt– mit neuen Bekanntschaften jedoch schon.
Entgegen häufiger Vorurteile gibt es keine Belege dafür, dass polygam lebende Menschen eher Geschlechtskrankheiten bekommen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Sex ist in gleichem Maße gegeben!
Regel 3: Wo wollt ihr es?
Auch solltet ihr euch vorher Gedanken darüber machen, wo neue Bekanntschaften getroffen werden dürfen. Sind bestimmte Stammkneipen für eure eigene Geschichte reserviert? Ist es in Ordnung neue Menschen mit zu sich nach Hause zu nehmen? Ist euer Bett Tabu? Bestimmte Tabus solltet ihr zu Beginn besprechen, anstatt am Ende zu erwarten, dass der andere eure persönlichen NoGos hätte kennen müssen.
Regel 4: Wann wollt ihr es?
Gerade wenn eine Beziehung geöffnet wird, ist es wichtig die Zeit zu zweit in den Fokus zu rücken, um sich nicht voneinander zu entfernen. Hierbei kann es hilfreich sein, sich feste Tage einzuräumen, an denen die Zeit nur euch gehört. Plant etwas, unternehmt etwas und verbringt bewusst Zeit miteinander. Macht auch aus, ob es bestimmte Tage oder Wochenenden gibt, an denen ihr frei nach außen seid oder ob ihr diesbezüglich keine zeitliche Einschränkung festlegen wollt.
Regel 5: Mit wem wollt ihr es?
Die Frage mit welchen Menschen ihr außerhalb eurer Partnerschaft (emotional oder sexuell) intim seid, sollte unbedingt vorher abgeklärt werden. Eifersucht wird höchstwahrscheinlich ein aufkommendes Thema sein und somit solltet ihr euch vorab eurer persönlichen Tabus bewusst sein und diese kommunizieren:
- Sind Menschen aus dem engeren Freundeskreis „erlaubt“?
- Sollten Kollegen lieber vermieden werden?
- Wie steht es um die Exfreunde/ Menschen, mit denen man vorher schon etwas hatte?
Regel 6: Was wird erzählt
Ihr solltet euch von vorne herein überlegen, was ihr wissen wollt und was nicht. Wie detailliert wollt ihr über die neuen Bekanntschaften des Partners Bescheid wissen? Wie detailliert wollt ihr von euch selbst erzählen? Hier ist Feingefühl an der Tagesordnung! Selbst wenn ihr das Bedürfnis habt alles zu erzählen: Wenn ihr merkt, dass euer Partner sich verschließt, nehmt Rücksicht.
Es gilt: Wenn der Partner es nicht wissen möchte, hat das Priorität. Stopp heißt Stopp. Jemandem alles aufzudrängen, weil man das Gewissen bereinigen will ist nicht fair - Respektiert die Grenzen des anderen.
Tipps für die offene Beziehung
Auch wenn ihr vorher eure individuellen Regeln abgesteckt habt, ist das noch kein Garant für eine reibungslose Beziehungsdynamik. Hier sind noch 2 Tipps, die ihr euch zusätzlich zu Herzen nehmen solltet.
Kontinuierliches Zwischenfeedback ist wichtig
Selbst wenn ihr am Anfang diese Regeln für euch definiert habt, bedeutet es nicht, dass der Austausch über eurer Beziehungsmodell hinfällig wird. Ihr solltet euch regelmäßig Zeit nehmen eure Beziehung zu reflektieren, Zwischenfeedback einzuholen und zu schauen wie es euch und dem gegenüber damit geht. Merkt ihr, dass ihr selbst oder euer Partner mit eurer Beziehung nicht mehr zufrieden ist, schenkt diesem Zustand Aufmerksamkeit.
Wechselt mal die Sichtweise
Eine offene Beziehung ist kein Freifahrtschein blindlinks nur seinen Bedürfnissen nachzurennen. Viel mehr müsst ihr auch den Bedürfnissen eures Partners Raum geben und diese respektieren. Eine Beziehung darf sich mit der Zeit verändern: Sie darf sich öffnen und genauso auch wieder schließen. Vergesst nur nicht auch bei dem anderen zu sein.
Ein schöner Ansatz zum Schluss: Versucht euch selbst mal von außen zu betrachten und den anderen von innen. Das kann den Zugang zueinander meist wesentlich erleichtern.
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