Depressionen sind in den meisten Fällen sehr gut behandelbar. Oftmals kann man bei beginnenden und leichten Depressionen zunächst sogar erst einmal abwarten und beobachten, ob die Beschwerden von selbst wieder abklingen. Wenn das Stimmungstief jedoch länger als zwei Wochen anhält, sollte eine Therapie wahrgenommen werden. Die gängigsten Behandlungsmethoden erklären wir dir jetzt.
Wenn du mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen hast, dann buche noch heute ein Erstgespräch unseren hoch qualifizierten Therapeuten und lass dir helfen.
Inhalt
- 1. Depressionen bekämpfen durch Psychotherapie
- 1.1. Psychodynamische Therapie (Tiefenpsychologische Therapie)
- 1.2. Kognitive Verhaltenstherapie
- 1.3. Klienten orientierte Psychotherapie
- 1.4. Interpersonelle Therapie
- 1.5. Lösungsorientierte Therapie
- 1.6. Mindfulness
- 2. Depressionen loswerden durch Medikamente
- 2.1. Antidepressiva
- 2.2. Johanniskraut
- 2.3. Lithium
- 3. Depressionen heilen durch antidepressive Stimulationsverfahren
- 3.1. Elektroschocktherapie
- 3.2. Magnetstimulation
- 3.3. Tiefe Hirnstimulation
- 4. Bewegung als Medizin - wie hilft Sport bei Depressionen?
Depressionen bekämpfen durch Psychotherapie
Wenn du dich auf den Markt der Psychotherapie begibst, dann kannst du aus vielen Angeboten wählen. Die bekanntesten Verfahren und jene, die den Markt dominieren, stellen wir dir jetzt vor.
1) Psychodynamische Therapie (Tiefenpsychologische Therapie)
Wie der Begriff „tiefenpsychologisch“ bereits vermuten lässt, geht diese Therapie in die Tiefe. Mithilfe des Therapeuten macht sich der Patient auf die Suche nach Motiven und Sehnsüchten, die unter der Oberfläche des Bewusstseins sind. Die Therapie richtet ihre Aufmerksamkeit vor allem auf ungelöste Konflikte aus der Jugend, die noch immer fortbestehen. In der Therapie geht man davon aus, dass diese während der Therapiesitzungen an die Oberfläche kommen werden.
Der Therapeut versucht, dem Patienten zu verdeutlichen, woher seine gegenwärtigen Verhaltensmuster kommen, welche Ursache sie haben und warum sich Verhaltensweisen wiederholen. Der Patient muss bei diesem Verfahren eine sehr aktive Rolle übernehmen und während der Sitzung viel sprechen. Wichtige Gesprächsthemen sind:
- Verlust
- Selbstwertgefühl
- Selbstachtung
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2) Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Kombination zweier Therapien, die zunächst einzeln angewendet wurden – die Verhaltenstherapie und kognitive Therapie. Die Verhaltenstherapie richtet sich wie der Name schon verrät, auf das Verhalten des Patienten. Sie zielt darauf ab, dass der Patient Dinge erlernt zu tun, die seine Stimmung aufhellen können. Dazu wird der Patient gebeten ein Tagebuch seiner Aktivitäten und seiner Stimmung zu führen. Wie man ein solches Tagebuch bei einer bipolaren Störung führt, kannst du hier nachlesen.
Die kognitive Therapie verändert die pessimistischen Auffassungen, unrealistischen Erwartungen und kritischen Selbstbeurteilungen. Sie hilft dem Patienten, den Unterschied zwischen echten und unechten Problemen zu erkennen, sich positive Lebensziele zu setzen und die Selbstachtung zu stärken. Zentraler Ausgangspunkt dieses Verfahrens ist der Gedanke, dass wir fühlen, wie wir denken und uns besser fühlen können, indem wir anders – positiver denken lernen.
3) Klienten orientierte Psychotherapie
Die Klienten orientierte Psychotherapie zielt auf eine Verbesserung ab - darauf, das Leben angenehmer zu gestalten, statt schmerzliche Erinnerungen hervorzuholen, die man oftmals besser ruhen ließe. Mithilfe des Therapeuten soll der Patient seine gesunden Kräfte erschließen und lernen, selbst den Weg zur Lösung seiner Probleme zu finden.
Die wichtigste dem Therapeuten zur Verfügung stehende Technik ist das aktive Zuhören. Durch Gespräche gelangt der Patient zu Einsichten und Gefühlen, die ihm zuvor verborgen waren. Darüber hinaus ist ein anderes wichtiges Instrument des Therapeuten die völlige, uneingeschränkte Akzeptanz des Klienten mit all seinen Problemen und Defiziten um ihm dabei helfen zu lernen, nicht nur seine Stärken besser zu nutzen, sondern auch seine Begrenzungen zu akzeptieren.
4) Interpersonelle Therapie
Der Leitgedanke dieser Therapie ist, dass gestörte soziale Beziehungen und Probleme zwischen Menschen, bei der Entstehung von Depressionen die Hauptrolle spielen und diese Stress verursachenden Faktoren korrigiert werden können, indem man mit anderen Menschen anders umgeht als bisher. Die Therapie soll dem Patienten dabei helfen, seine sozialen Fähigkeiten zu erweitern, um mit anderen besser umgehen zu können und seine emotionalen Bedürfnisse besser zu befriedigen.
Dazu erstellt der Patient mit seinem Therapeuten eine Liste aller seiner wichtigen Beziehungen. Er/ Sie wird daraufhin gefragt, wonach er/ sie sich bei all diesen Kontakten sehnt und was er/ sie von ihnen empfängt. Daraufhin suchen Therapeut und Patient nach Strategien, die dabei helfen können, das zu bekommen, was der Patient vermisst.
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5) Lösungsorientierte Therapie
Diese Therapie ist darauf ausgerichtet, deutlich formulierte Probleme anzugehen. Nachdem ein Problem genau umschrieben ist, machen sich Therapeut und Patient auf die Suche nach einer realisierbaren Lösung.
Die lösungsorientierte Therapie richtet sich vorzugsweise auf die Stärken und Qualitäten des Patienten und schaut weniger auf seine Schwächen. Indem sie dem Patienten die Augen für seine Qualitäten, seine Erfolge und positiven Phasen öffnet und seine eigenen Fähigkeiten anspricht, um Lösungen für seine Probleme zu finden, bekommt er ein positiveres Bild von sich selbst und das Eis der Depression beginnt zu schmelzen.
6) Mindfulness
Der Kern der Mindfulness Methode ist es, seine Gedanken nicht zu unterdrücken, sondern aufzuhören, an sie zu glauben. Sie zielt darauf ab, „im Hier und Jetzt“ zu sein. Dadurch verringert man die zu große Aufmerksamkeit für das eigene Ich sowie negative Gefühle wie Traurigkeit, Wut, Schuld, Selbstvorwürfe und Verzweiflung.
Die Therapie hilft dem Patienten zu lernen, nicht in der Vergangenheit zu verharren und sich nicht um die Zukunft zu sorgen. Statt die Depression zu negieren, soll der Patient ihr direkt „ins Auge sehen“. Denn erst, wenn die Angst vor der Depression überwunden ist, kann man sich der Realität stellen.
Depressionen loswerden durch Medikamente
Manche Menschen stellen sich die Frage, wie Medikamente bei Depressionen helfen sollen, da sie schließlich keine Probleme lösen bzw. nicht die Ursache der psychischen Erkrankung bekämpfen. Durch eine erfolgreiche medikamentöse Behandlung kommt es jedoch zum Abklingen der Symptome von Depressionen. Bei schweren Depressionen sind sie sogar oftmals unverzichtbar und können dem Patienten eine große Hilfe sein, um Probleme und Alltag zu bewältigen.
Antidepressiva
Antidepressiva sind die bekanntesten Medikamente gegen Depressionen. Sie bekämpfen die Symptome der Depression durch einen aktiven Eingriff in den Stoffwechsel der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin. Bei mittelschweren bis schweren Depressionen können sie sehr effektiv sein. Nebenwirkungen gehen jedoch sehr häufig mit der Einnahme einher.
Johanniskraut
Johanniskraut besitzt eine milde antidepressive Wirkung und ist deshalb medizinisch anerkannt bei der Anwendung bei leichten bis mittelschweren depressiven Episoden. Das Kraut muss hoch dosiert, also in Form von entsprechend dosierten Fertigarzneimitteln eingenommen werden, damit es wirken kann.
Lithium
Lithiumsalze sind Stimmungsstabilisatoren und werden zur längerfristigen Verhütung von Depressionen und zur Wirkungsverstärkung von modernen Antidepressiva eingesetzt. Vor allem bei bipolaren Depressionen kommt Lithium zum Einsatz.
Depressionen heilen durch antidepressive Stimulationsverfahren
Helfen weder Medikation noch Psychotherapie, bleiben als letzte Rettung noch die antidepressiven Stimulationsverfahren. Sie finden bei Dysthymien, also chronischen Depression Anwendung.
Elektroschocktherapie
Bei der Elektroschockbehandlung bekommt der Patient unter Narkose über zwei auf den Kopf platzierten Elektroden einige Sekunden lang elektrische Stromstöße. Dadurch wird eine Art epileptischer Anfall erzeugt, der etwa eine Minute andauert.
Die Therapie hat im Vergleich zur Medikation kaum Nebenwirkungen, doch kann zeitweilige Verwirrtheit sowie Gedächtnisverlust auslösen. Studien zeigen, dass sich bei vielen Patienten die Stimmung nach der Elektroschocktherapie verbessert hat. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist die Behandlung jedoch nicht sehr effektiv, da etwa 30 – 40 % in den alten Zustand zurückfallen.
Magnetstimulation
Bei der Magnetstimulation durchdringt ein mittels einer Spule erzeugtes elektromagnetisches Feld die Schädeldecke und lässt im Gehirn einen Stromfluss entstehen. Diese Stimulation soll schließlich gegen Depressionen helfen. Eine Vollnarkose ist hier nicht notwendig und auch Nebenwirkungen gibt es kaum. Jedoch ist die Wirksamkeit dieser Behandlungsform noch nicht nachgewiesen.
Tiefe Hirnstimulation
Bei dieser Therapieform werden die tiefer gelegenen Regionen des Hirns über eine mit einem Schrittmacher verbundene Elektrode reversibel stimuliert. Die Behandlung hat sich als eine sehr effiziente Methode bewährt und wird neben Depressionen für zahlreiche andere Erkrankungen eingesetzt wie zum Beispiel beim Idiopathischen Parkinson Syndrom.
Sie kann Nebenwirkungen wie Blutungen, Infektionen und Krampfanfälle auslösen. Für das Implantieren der Elektrode und des Schrittmachers ist eine OP unter Vollnarkose erforderlich, die ebenfalls medizinische Risiken und Nebenwirkungen birgt.
Bewegung als Medizin - wie hilft Sport bei Depressionen?
Neben Psychotherapien und Medikation hat sich schließlich auch Bewegung als Behandlung von Depressionen bewährt. Sport ist eines der effektivsten und am schnellsten wirkenden Mittel gegen die psychische Erkrankung und scheint bei leichter oder mäßiger Depression genauso effektiv zu sein wie Antidepressiva.
Der Vorteil an der Bewegung ist, dass es keine nachteiligen Nebenwirkungen birgt und sogar noch zahlreiche weitere positive Effekte mit sich bringt – eine Stärkung des Immunsystems und der Libido, eine Verbesserung der Schlafqualität und mehr. Patienten, die nach ihrer Genesung von Depressionen ihr Bewegungsprogramm fortsetzen, erleiden außerdem einen Rückfall um 1/3 weniger als Menschen, die durch Antidepressiva gesund wurden.
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