Du merkst, dass dein Partner keine langfristigen Beziehungen führen kann? Dir fällt auf, dass es in eurer Beziehung sehr oft zu Streit kommt und dein Partner oft zu Gefühlsexplosionen neigt? Natürlich können diese Symptome völlig normal sein und sie können die verschiedensten Ursachen haben. Allerdings kann es auch sein, dass dein Partner am sogenannten Borderline Syndrom leidet.
Inhalt
- 1. Borderline Syndrom – was ist das eigentlich?
- 1.1. Ursachen der Erkrankung
- 2. Borderline Persönlichkeitsstörung: Was sind die Symptome?
- 2.1. Selbstschädigende Verhaltensweisen
- 2.2. Starke Stimmungsschwankungen
- 2.3. Unbeständige und unangemessene intensive zwischenmenschliche Beziehungen
- 2.4. Unangemessene Zornausbrüche
- 2.5. Selbstverletzungen und Suizidversuche
- 2.6. Fehlen eines Ich-Identitätsgefühls
- 2.7. Chronische Langeweile und Leere im Alltag
- 2.8. Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu vermeiden
- 2.9. Stressabhängige paranoide Fantasien
Borderline Syndrom – was ist das eigentlich?
Vom Boderline Syndrom oder auch Borderline-Persönlichkeitsstörung (kurz BPS) spricht man bei einer psychischen Erkrankung, die sich in ihrer Klassifizierung „zwischen“ Neurose und Psychose einordnen lässt. Die Symptome der Borderline Erkrankung lassen sich beiden Bereichen zuordnen.
Ursachen der Erkrankung
Die genauen Ursachen des Borderline Syndroms sind bis heute unklar bzw. lassen sich nicht auf eine Ursache einschränken. Vielmehr wird die Krankheit durch eine Kombination mehrerer Faktoren ausgelöst.
- Genetik
- Chemisches Ungleichgewicht im Gehirn
- Traumatische Ereignisse in Kindheit bzw. Jugend.
In Deutschland leiden ungefähr 1,5 Millionen Menschen an BPS. Vergleichsweise sind gleich viele Männer wie Frauen betroffen, wobei sich Frauen öfter in Therapie begeben.
Hilfe bei deinem Beziehungsproblem?
Durch Paartherapie oder Einzelberatung langfristig mehr Erfolg in deiner Beziehung.
- Soforthilfe
- Höchste Qualität
- Diskrete Online Therapie
Borderline Persönlichkeitsstörung: Was sind die Symptome?
Die Beziehung mit deinem Partner bzw. Partnerin ist ein ständiges Hin und Her und du weißt nie wirklich woran du gerade bist? Dein(e) Freund(in) neigt dazu, impulsiv zu agieren und leidet an häufigen Stimmungsschwankungen? Eine Erklärung dafür kann sein, dass dein Partner an der Borderline Persönlichkeitsstörung leidet.
Jeder einzelne Borderline Patient zeigt jedoch andere Verhaltensweisen auf und daher auch unterschiedliche Symptome. Die folgenden aufgelisteten Symptome können als eine Art Test für Borderline Partner und Angehörige dienen, eine mögliche Erkrankung zu erkennen. So kann eine Borderline Persönlichkeitsstörung vorliegen, wenn dein Partner mindestens fünf der folgenden neun Symptomen aufweist.
1. Selbstschädigende Verhaltensweisen
Eine Person mit Borderline Syndrom neigt oft zu Impulsivität, die schnell zu einem selbstschädigendem Verhalten führen kann. Typisch dafür sind unter anderem:
- Alkohol- und/oder Drogenmissbrauch
- Spielsucht
- Esstörungen
- Kleptomanie
- Sexuelle Promiskuität (Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern)
2. Starke Stimmungsschwankungen
Jeder Mensch hat Stimmungsschwankungen. Aber wie kannst du die krankhaften von den normalen Gemütsschwankungen unterscheiden? Menschen mit Borderline Persönlichkeitsstörung tendieren dazu, solche Schwankungen intensiver und vor allem häufiger zu erleben. Dabei gehen Betroffene schnell "von himmelhochjauzenden" zu "zum Tode betrübt". Die Gründe für diese Stimmungswechsel sind dabei meistens unbedeutend und unverhältnismäßig .
Persönliches Coaching hilft dir deine Beziehung zu verbessern
Das Beziehungszentrum bietet professionelle Paartherapie, Einzelberatung und Trennungsbegleitung.
Jetzt Erstgespräch vereinbaren.
3. Unbeständige und unangemessene intensive zwischenmenschliche Beziehungen
Menschen mit Borderline-Störung tendieren häufig dazu, unbeständige aber intensive Beziehungen zu führen. Das bedeutet, dass sie ihre Partner zunächst auf ein Podest stellen, solange diese ihre Bedürfnisse befriedigen. Werden Betroffenen allerdings von den Partnern enttäuscht, werten sie diese sofort ab und stellen sie häufig als den Ursprung all ihrer Probleme dar. Daraus entwickelt sich ein ständiges Auf und Ab, dass die Beziehung intensiviert.
4. Unangemessene Zornausbrüche
Borderline-Persönlichkeiten neigen zu häufigen Wutanfällen. Diese können weder sie selbst oder andere in ihrer Intensität kaum oder oft gar nicht kontrolliert werden. Dadurch kann es auch zu körperlicher Gewalt kommen. Diese Zornausbrüche stehen allerdings meistens in keinem Verhältnis zu dem auslösenden Vorfall, sondern basieren eher auf der massiven Angst, verlassen oder enttäuscht zu werden.
5. Selbstverletzungen und Suizidversuche
Betroffene des Borderline Syndroms leiden oft an einer gewissen innerlichen Anspannung. Da sie keine Entlastung dafür im Alltag finden, versuchen sie dieses Gefühl durch Selbstverletzungen oder gar Suizidversuche zu lindern. Hinter diesen Selbstverletzungen und Suizidversuchen liegen unterschiedliche Motivationen:
- Hilferuf - der Versuch erlittenen psychischen Schmerz mitzuteilen
- Abbau von Zorn, Angst, Traurigkeit
- Selbstbestrafung oder Bestrafung nahestehender Menschen
- Ablenkung von anderen Leidensformen
6. Fehlen eines Ich-Identitätsgefühls
Borderlinern fehlt es an einem konstanten Identitätsgefühl und sie haben daher Probleme, ihre Eigenschaften als konstant anzusehen. Das heißt, Betroffene denken, dass Eigenschaften wie Intelligenz oder Gutmütigkeit stets neu verdient werden müssen. Das verursacht häufig den unrealistischen Versuch, Perfektion zu erreichen.
7. Chronische Langeweile und Leere im Alltag
Ein weitere mögliches Symptom für eine Borderline Persönlichkeitsstörung ist das chronische Gefühl von Leere und Langeweile, dass bei Betroffenen all gegenwärtig ist. So versuchen Erkrankte diese Leere mit ihren Beziehungen zu füllen. Dies ist allerdings ein Fass ohne Boden und ist ein Ziel, dass nie erreicht werden kann.
8. Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu vermeiden
Borderline Betroffene leben in einer grundlosen ständigen Angst, von Angehörigen und vor allem von Partnern verlassen zu werden. Diese Angst motiviert sie dann zu verzweifelten und übertriebenen Versuchen, geliebte Menschen an sich zu binden. Dabei greifen Borderline Persönlichkeiten auch zu extremen Mitteln, um ihre Partner unter Druck zu setzen.
9. Stressabhängige paranoide Fantasien
Auch wenn Borderline Persönlichkeiten oft im normalen Alltag funktionieren, kann es zu gelegentlichen psychotischen Episoden kommen, die hypnoseähnlichen Zuständen gleichen. Möglich sind etwa:
- pseudo-halluzinatorische Erlebnisse
- Störungen in der Körperwahrnehmung
- beschränkte Denk- und Wahrnehmungsstörungen
Treffen die meisten Symptome auf deinen Partner zu? Das ist kein Todesurteil für deine Beziehung. Mit der richtigen Betreuung überlebt deine Beziehung auch eine Borderline Persönlichkeitsstörung.
Brauchst du weitere Unterstützung? Lass uns dich begleiten! Jetzt Erstgespräch vereinbaren.