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Karriere, Kinder, Traumfigur: Mit zunehmendem Alter sinkt der gesellschaftliche Erwartungsdruck und die Zufriedenheit steigt. Gleichzeitig nehmen allerdings neben den ersten körperlichen Beschwerden auch psychische Erkrankungen zu. Wie steht das in Relation zueinander?

Depression im Alter: Definition Altersdepression

Mediziner sprechen bei depressiven Patienten ab 65 Jahren von einer Altersdepression beziehungsweise einer Depression im Alter.

Häufigkeit von Depressionen im Alter

Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko, eine Depression zu entwickeln. Manche sind schon in jüngeren Jahren an Depressionen erkrankt, bei anderen tritt die Krankheit erstmals im höheren Alter auf. Die Altersdepression ist neben der Demenz die häufigste psychiatrische Erkrankung bei älteren Menschen.

Während in der gesamten Bevölkerung durchschnittlich 5 % an einer Depression erkrankt sind, leiden etwa 20 % an einer Altersdepression. Bei Bewohnern von Senioren- oder Pflegeheimen steigt der Anteil sogar auf 30 bis 40 %.

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Geschlechterunterschiede zwischen Männern und Frauen

Auch im Alter sind Frauen stärker gefährdet als Männer, Depressionen zu entwickeln. Sie erkranken etwa doppelt so oft.

Das Bild zeigt einen einen älteren Mann, der sein Gesiht in seinen Händen vergräbt und verzweifelt zu sein scheint.

Ursachen und Risikofaktoren von Altersdepressionen

Die Ursachen einer Altersdepression werden genauso wie Depressionen im jungen Alter auf ein Zusammenspiel genetischer, biologischer und psychosozialer Faktoren zurückgeführt. Selbst wenn eine genetische Veranlagung für eine Depression vorliegt, kann diese erst im hohen Alter ausbrechen. Mit zunehmenden Alter nehmen schließlich auch die Herausforderungen zu, die Stress verursachen und so das Risiko für eine Depression erhöhen. Alt zu werden bedeutet, immer wieder mit Verlusten konfrontiert zu sein. Körper und Geist sind nicht mehr so leistungsfähig wie sie einst mal waren und Zipperlein und Krankheiten plagen zunehmend.

Manche vereinsamen durch den Verlust des Partners oder von Freunden. Für andere kann der Übergang vom Erwerbsalter in den Ruhestand ein großer Einschnitt sein. Die tägliche Routine fällt plötzlich weg und das Gefühl entsteht, nicht mehr gebraucht zu werden. Aber auch Medikamente können die Ursache für depressive Verstimmungen sein. Herz-Kreislauf- und Parkinsonmedikamente beispielsweise, die vor allem im Alter eingenommen werden, können entsprechende Nebenwirkungen haben und Depressionen auslösen.

Altersdepressionen erkennen: Symptome und Anzeichen

Depressionen im Alter sind oftmals nur schwer zu erkennen, da die zentralen Symptome bei älteren Menschen häufig von anderen Beschwerden überlagert werden. Ein typisches Krankheitsbild lässt sich daher schwierig zeichnen.

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1) Psychische Beschwerden

Zu den Hauptsymptomen einer Depression zählen folgende psychische Beschwerden:

  • trübe, niedergedrückte Stimmung
  • Verlust von Interesse und Lebensfreude
  • Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuldgefühle
  • Rückzug aus dem sozialen Umfeld
  • Schlafstörungen
  • Antriebslosigkeit
  • Suizidgedanken

2) Körperliche Leiden

Häufig stehen körperliche Beschwerden im Vordergrund bei Altersdepressionen. Depressive ältere Patienten klagen beispielsweise häufig über Schmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Schwindel. Auch von Konzentrationsschwierigkeiten wird die Depression häufig begleitet. Selten werden diese jedoch mit Depressionen in Verbindung gebracht, sondern häufig einer beginnenden Altersdemenz zugeordnet.

Laut Schätzungen von Experten werden etwa 40 % der Depressionen im Alter nicht erkannt. Denn bei älteren Menschen liegt es nahe, zunächst nach körperlichen Ursachen der Beschwerden zu suchen. Etwa 90 % der älteren Menschen leiden an körperlichen Symptomen, wenn sie an einer Depression erkrankt sind.

Folgende körperliche Leiden können Anzeichen einer depressiven Stimmungsveränderung bei älteren Menschen sein:

  • Kopfschmerzen
  • Rücken- und Gliederschmerzen
  • Schwindelanfälle
  • Magen-Darm-Beschwerden, speziell Verstopfungen
  • Ohrgeräusche
  • Atemprobleme
  • „Kribbeln“ im Körper
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Innere Unruhe

Diese Leiden gehören aber auch zu den klassischen Beschwerden des Älterwerdens. Es muss also nicht automatisch eine Depression zugrunde liegen. Wenn du mehr zur Symptomatik von Depressionen erfahren willst, dann lese unseren Blog zum Thema Symptome und Anzeichen von Depressionen - Merkmale der Krankheit erkennen.

Unterscheidung zwischen Altersdepression und Demenz

Depressionsbedingte Gedächtnisstörungen können starke Ähnlichkeiten zu einer Demenz aufweisen. Ebenso sind Schwierigkeiten beim Denken und Sprechen sowie Konzentrationsstörungen sowohl typische Symptome einer Demenz als auch einer Depression. Betroffenen fällt es schwer, Sätze zu formulieren oder einen Gedankengang zu verfolgen.

Oft haben sie das Gefühl, dass das Sprechen „gebremst“ oder „blockiert“ wirkt. Dennoch lässt sich die Altersdepression von einer Demenz oder anderen Krankheiten abgrenzen. Patienten mit Demenz sind z. B. häufig desorientiert und können Datum und Uhrzeit nicht mehr angeben. Bei depressiven Menschen ist das in der Regel nicht der Fall.

Untersuchungen und Diagnose

Die Altersdepression ist auch für Experten nicht auf Anhieb zu erkennen. Zumal die Patienten oft aufgrund körperlicher Beschwerden zum Arzt gehen. Eine falsche Diagnose zieht eine falsche Behandlung nach sich und der Leidensdruck des Betroffenen bleibt bestehen. Eine ausführliche Untersuchung ist deshalb besonders wichtig. Zunächst wird der Arzt die körperliche Verfassung untersuchen.

Dazu gehören zum Beispiel Blutuntersuchungen zur Überprüfung der Schilddrüse, sowie Untersuchungen des Gehirns mittels EEG oder MRT. Der Arzt wird sich außerdem nach Medikamenten erkundigen, die der Patient einnimmt. Um die Altersdepression von anderen Erkrankungen abzugrenzen, werden auch spezielle Fragebögen eingesetzt, wie zum Beispiel die geriatrische Depressionsskala.

Krankheitsverlauf von Altersdepressionen: Grade und Stadien

Es gibt zwei Verlaufsformen der Krankheit:

  • chronische Altersdepression
  • episodenhafte Altersdepression

Werden Depressionen im Alter nicht behandelt, verläuft die psychische Störung meist chronisch. Das heißt, dass die Depression anhaltend besteht. Beim episodenhaften Verlauf hingegen kommt es in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder zu depressiven Phasen. Des Weiteren wird zwischen leichten, mittelschweren und schweren Depressionen unterschieden.

Ältere Menschen begehen deutlich häufiger Suizidversuche als jüngere. Daher ist es wichtig, eine Depression im Alter zu erkennen und zu behandeln.

Depressionen im Alter behandeln

Niedergeschlagenheit und Interessenverlust müssen auch ältere Menschen nicht als normale Alterserscheinung hinnehmen.

Sie können wieder sehr viel mehr Lebensfreude gewinnen, wenn ihre Depression behandelt wird – vorausgesetzt, die Altersdepression wird überhaupt erkannt. Sowohl die medikamentöse, als auch die psychotherapeutische Behandlung hat sich als wirksam erwiesen.

Psychotherapie

Die Psychotherapie hat sich als sehr wirksame Methode erwiesen, Altersdepressionen zu behandeln. Dabei haben sich im Alter hauptsächlich die Kognitive Verhaltenstherapie und die Problemlösungstherapie als wirksam erwiesen. Ältere depressive Patienten sollten diese Möglichkeit unbedingt wahrnehmen und nicht davor zurückschrecken.Im Gegensatz zur Medikation dient die Psychotherapie nicht nur zur Linderung oder Bekämpfung der Symptome. Sie zielt darauf ab, die Erkrankung bei den Wurzeln zu packen und die Ursache zu finden.

Du oder dein Angehöriger leidet seit Längerem unter körperlichen Beschwerden und es gibt keine ersichtlichen physischen Ursachen dafür? Diese psychosomatischen Beschwerden können mittels Psychotherapie gut behandelt werden. Solltest du dir unsicher sein, ob du einen Psychotherapeuten brauchst, kannst du auch mit Verwandten, Freunden oder deinem Hausarzt darüber sprechen und dir dort Rat holen. Alternativ kannst du ein Erstgespräch mit einem unserer Psychotherapeuten vereinbaren. Hier beraten wir dich bei deinen Fragen und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Medikamentöse Therapie

Manchmal ist die Depression auf ein hormonelles Ungleichgewicht im Gehirn zurückzuführen. Dann kann die Einnahme von Antidepressiva sinnvoll sein. Bei älteren Patienten mit Depressionen gestaltet sich die Wahl des richtigen Antidepressivums jedoch etwas schwieriger, da sie meistens weitere Medikamente einnehmen und daher die Wechselwirkungen beachtet werden müssen.

Aufgrund geringerer Nebenwirkungen werden häufig Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) verschrieben. Besonders bei schweren Depressionen können Medikamente den Zustand entscheidend verbessern. Wichtig dabei ist, dass die Medikamente regelmäßig und langfristig eingenommen werden, und zwar auch nach Abklingen der Symptome, da die Rückfallwahrscheinlichkeit im Alter besonders hoch ist.

Prävention gegen Depressionen im Alter

Eine spezielle Vorbeugung gegen Depressionen im Alter gibt es nicht. Indem man jedoch auf seine geistige und körperliche Gesundheit achtet, kann man einer Altersdepression weitestgehend entgegenwirken. Es ist wichtig, bis ins hohe Alter die psychomotorischen Fähigkeiten sowie das Gedächtnis zu trainieren, um aktiv am Leben teilhaben zu können und das Selbstwertgefühl zu erhalten. Auch den Alltag sollte man so weit wie möglich strukturieren.

Außerdem sollte das Seh- und Hörvermögen älterer Menschen regelmäßig untersucht werden. Die richtige Brille und bei Bedarf ein optimal angepasstes Hörgerät tragen viel zur sicheren Bewegung und guter Kommunikationsfähigkeit und damit letztendlich zur Lebensqualität bei. Auch auf das Körpergewicht sollte geachtet werden, da Über- oder Untergewicht zu körperlichen Erkrankungen beitragen können und die daraus resultierende Immobilität die Spirale Richtung Altersdepression in Gang setzen kann.

Falls dich oder deinen Angehörigen die Probleme im alltäglichen Leben dennoch einschränken, du das Gefühl hast, dass deine Sorgen deinen Alltag bestimmen und du dadurch anhaltende Einschränkungen erlebst wie Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Motivationsverlust, kann eine Psychotherapie helfen. Kontaktiere dazu einfach einen unserer hochqualifizierten Therpeuten und erhalte innerhalb weniger Tage einen Termin für ein Erstgespräch.

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Kundenbewertungen

4.5/5 von 165 Bewertungen.

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