nid 3173

Viele Frauen erleben während ihrer Schwangerschaft ein Auf und Ab ihrer Gefühle. Momente voller Freude wechseln sich mit Phasen der Sorge und Erschöpfung ab – das ist völlig normal. Manchmal nehmen Traurigkeit oder Angst jedoch überhand und entwickeln sich zu einer Depression.

Häufigkeit von Depressionen in der Schwangerschaft

Der Fachbegriff für Depressionen nach der Schwangerschaft lautet postpartale Depression. Innerhalb der Schwangerschaft erkranken etwa 12 von 100 Frauen an einer Depression. Nach der Geburt tritt bei bis zu 15 von 100 Frauen eine Depression auf.

Abgrenzung zwischen Depression und Baby Blues

50–80 % aller Mütter zeigen im Laufe der ersten Woche nach der Entbindung Symptome des so genannten „Baby Blues“. Die postpartale Depression unterscheidet sich vom Baby Blues in der Dauer der depressiven Beschwerden. Während sie bei der Depression länger als zwei Wochen andauern, hält das Stimmungstief beim Baby Blues nur einige Stunden oder Tage an.

Dieser äußert sich in Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Traurigkeit, häufigem Weinen und Schlaflosigkeit, die parallel zur Freude über das Kind auftreten. Meistens tritt dieses Stimmungstief zwischen dem 3. und 5. Tag nach der Geburt auf und klingt dann innerhalb weniger Tage von alleine wieder ab. Dauert die depressive Verstimmung deutlich länger an, kann eine ernsthafte postpartale Depression vorliegen.

Hilfe bei deinem Beziehungsproblem?

Durch Paartherapie oder Einzelberatung langfristig mehr Erfolg in deiner Beziehung.

  • Soforthilfe
  • Höchste Qualität
  • Diskrete Online Therapie

Postpartale Depression: Symptome & Anzeichen einer Schwangerschaftsdepression

Eine postpartale Depression äußert sich durch eine schwerere und länger andauernde Symptomatik, die im ersten Jahr nach einer Entbindung auftritt. Die Beschwerden unterscheiden sich nicht von der klassischen unipolaren Depression, jedoch zeigen sich folgende Besonderheiten bei der Schwangerschaftsdepression:

  • ausgeprägte emotionale Labilität
  • Unfähigkeit, positive Gefühle für das Kind zu entwickeln bis hin zur Gefühllosigkeit
  • übermäßige Angst und Sorge um das Wohlergehen des Kindes
  • ausgeprägte Zweifel an den eigenen Fähigkeiten als Mutter und Versagensängste
  • Zwangsgedanken (z.B. das Kind zu schädigen)
  • Probleme beim Stillen

Wenn du mehr zur Symptomatik von Depressionen erfahren willst, dann lese unseren Blog zum Thema Anzeichen & Symptome von Depressionen - Merkmale der Krankheit erkennen.

Das Bild zeigt eine Frau in der Spätschwangerschaft.

Postpartale Psychose nach der Geburt

Abzugrenzen ist die postpartale Depression auch von der selten auftretenden postpartalen Psychose, an der etwa 1 bis 2 von 1.000 Frauen nach der Entbindung ihres Kindes erkranken. Sie tritt meistens in den ersten 4 Wochen nach der Geburt auf.

Betroffene Mütter leiden unter quälenden Wahnvorstellungen und Halluzinationen und sind in ihrem alltäglichen Funktionieren stark beeinträchtigt. Bei dieser Form der Erkrankung ist eine schnelle professionelle Hilfe, i. d. R. eine stationäre Behandlung äußerst wichtig, um die Gefahr für die betroffene Mutter und das Kind zu minimieren.

Ursachen für Depressionen in der Schwangerschaft

Wie auch bei anderen depressiven Erkrankungen lässt sich die postpartale Depression nicht auf eine konkrete Ursache zurückführen. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren.

Körperliche Ursachen können beispielsweise Schwangerschaftskomplikationen oder hormonelle Veränderungen sein. Psychische Faktoren wie z.B. ein traumatisches Geburtserlebnis oder starke Veränderungen des eigenen Lebensrhythmus sowie der Identität können ebenfalls Schwangerschaftsdepression auslösen.

Auch soziale Faktoren wie die Neufindung als Rolle der Mutter oder gesellschaftliche Faktoren wie ein verklärtes und idealisiertes Mutter-Kind Image können die Ursache für eine Depression in der Schwangerschaft sein. Insbesondere stellen mangelnde soziale Unterstützung und eine instabile, unbefriedigende oder fehlende Partnerschaft Risikofaktoren dar.

Persönliches Coaching hilft dir deine Beziehung zu verbessern

Das Beziehungszentrum bietet professionelle Paartherapie, Einzelberatung und Trennungsbegleitung.
Jetzt Erstgespräch vereinbaren.

Auswirkungen und Folgen für das Kind bei depressiver Verstimmung in Schwangerschaft

Jeder pränatale Stress (also Stress vor der Geburt) wirkt sich auf die Psychologie des Kindes aus. Gefühle, die die Mutter empfindet, betreffen auch das Baby. Leidet die werdende Mutter an Depressionen, können eine Frühgeburt, ein zu geringes Geburtsgewicht, neurologische und emotionale Entwicklungsstörungen wie ADHS oder verminderte geistige Fähigkeiten sowie körperliche Beschwerden wie Asthma mögliche Folgen sein. Auch das Risiko für das Kind, später selber eine Depression zu entwickeln ist erhöht.

Um es nicht so weit kommen zu lassen, ist es daher wichtig, schon frühzeitig gegen die ersten Depressionssymptome anzukämpfen und sich zu trauen, Hilfe zu suchen. Wenn auch du unter depressiven Verstimmungen in deiner Schwangerschaft leidest, dann kontaktiere noch heute einen unserer hochqualifizierten Therpeuten und erhalte innerhalb weniger Tage einen Termin für ein Erstgespräch.

Was tun bei Depressionen in der Schwangerschaft und nach der Entbindung? - Behandlung & Hilfe

Die Behandlung von Depressionen während und nach der Schwangerschaft hängt von der Ausprägung und dem Schweregrad der depressiven Beschwerden ab.

1) Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Behandlung führt am schnellsten zu einer Besserung der Beschwerden. Fachleute sind sich einig, dass die meisten Antidepressiva während der Schwangerschaft ohne negative Auswirkungen für das Kind verschrieben werden können. Dennoch müsse man abwägen: Idealerweise würde man mit der Medikamenteneinnahme erst nach dem dritten Monat beginnen, da in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten die Organbildung stattfindet.

Keine Medikamente zu nehmen, ist für schwer Depressive jedoch nicht ratsam. Die negativen Auswirkungen durch eine Depression werden in diesem Fall als bedenklicher eingestuft als die Tatsache, dass ein Teil der Wirksubstanz via Nabelschnur in den Blutkreislauf des wachsenden Kindes gelangt.

2) Psychotherapeutische Behandlung

Psychotherapeutische Maßnahmen zielen darauf ab, die depressiven Symptome durch Aufklärung über die Erkrankung, die Einstellung auf die neue Situation und die Etablierung einer guten Mutter-Kind-Beziehung zu bewältigen.

Dabei ist der Einbezug des Partners und weiterer Angehöriger wichtig, um mögliche familiäre und partnerschaftliche Konflikte zu bearbeiten und Chancen der Entlastung zu besprechen. Die Kognitive Verhaltenstherapie sowie die Interpersonelle Psychotherapie kommen am häufigsten zum Einsatz.

3) Bewältigung in Mütter- & Selbsthilfegruppen

In Mütter- und Selbsthilfegruppen können Bewältigungsstrategien für Stressoren und Konflikte besprochen und geübt werden. Darüber hinaus werden Informationen zu den Entwicklungsschritten des Kindes geteilt, was der Mutter Sicherheit gibt. Zudem profitiert die Mutter bei gruppentherapeutischen Interventionen von dem Aufbau sozialer Kontakte.

4) Unterstützung durch Betreuungsdienste

Manchmal kann es auch hilfreich sein, eine Hebamme, Gemeindepflegerin, Sozialarbeiterin oder andere Betreuungsdienste zur Unterstützung mit einzubeziehen wie eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung über die Krankenkasse.

5) Genesung im Klinikaufenthalt

Liegt eine postpartale Psychose oder eine schwerwiegende Depression bei der Mutter vor, dann ist ein Klinikaufenthalt zu ihrem und dem Wohl des Kindes notwendig. In einigen psychiatrischen Krankenhäusern gibt es spezielle Mutter-Kind-Abteilungen, in denen das Kind zusammen mit der Mutter aufgenommen werden kann.

Depressionen in der Schwangerschaft vorbeugen

Psychosoziale und psychologische Unterstützung tragen wesentlich zur Vorbeugung von Schwangerschaftsdepressionen bei. Regelmäßige Hausbesuche von Hebammen oder speziell ausgebildeten Pflegekräften können hilfreich sein. Auch Unterstützungsprogramme können zu Rate gezogen werde. Beispielsweise unterstützt das Programm „Frühe Hilfen“ Eltern, die nach der Geburt eines Kindes besonders belastet sind.

Dieses Programm umfasst beispielsweise die Begleitung durch eine Familienhebamme, Eltern-Treffs oder die Beratung in Erziehungsfragen. Alternativ kann auch schon während der Schwangerschaft eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll sein, damit sich die Stimmung nicht weiter verschlechtert.

Wenn du mehr zur Vorbeugung von Depressionen wissen willst, dann lese unseren praktischen Blog zum Thema 10 Tipps, um Depressionen effektiv vorzubeugen.

Während der Baby Blues i.d.R. ohne professionelle Therapie vorübergeht, können postpartale Depressionen hingegen unbehandelt schwere Langzeitfolgen sowohl für die Mutter als auch für das Kind und die ganze Familie haben. Eine sofortige professionelle Hilfe ist daher unabdingbar. Wenn du von Schwangerschaftsdepressionen betroffen bist, solltest du daher schnellstens für dein Wohl und das deines Kindes handeln. Kontaktiere dazu noch heute einen unserer hochqualifizierten Therapeuten und erhalte innerhalb weniger Tage einen Termin für ein Erstgespräch.

Brauchst du weitere Unterstützung? Lass uns dich begleiten! Jetzt Erstgespräch vereinbaren.

Tags

Kundenbewertungen

4.8/5 von 193 Bewertungen.

Klaus

Der Trennungsschmerz war furchtbar

Ich hatte von heute auf Morgen den Boden unter den Füßen verloren. Die Trennungsbegleitung hat mir geholfen den Trennungsschmerz schneller zu überwinden und meine Fehler zu reflektieren. Jetzt bin ich wieder offen für eine neue Beziehung.

Markus

Wir wollten nicht so einfach aufgeben!

Auf Grund meiner Arbeit war ich oft nicht zuhause und gestresst und damit kamen die Probleme. Wir mussten lernen unsere Probleme konstruktiv zu kommunizieren und an unserer Beziehung arbeiten. Da wir es alleine nicht geschafft haben, haben wir die Hilfe eines Therpeuten in Anspruch genommen. Ein voller Erfolg!

Luis

Ich war unglücklich mit mir selbst

Ich dachte immer ich wäre ein glücklicher Single und eine Beziehung würde nicht in mein Leben passen. Eines Tages ist mir dann bewusst geworden, dass ich nicht in der Lage bin mich auf eine Beziehung einzulassen. Die Angst vor der Verantwortung war einfach zu groß. Gemeinsam mit einem Therapeuten habe ich mich dieser Angst gestellt und gelernt Gefühle zuzulassen.