Hast du Angst vor Liebe und emotionaler Nähe? Fällt es dir schwer eine ernsthafte Beziehung zu führen? Bist du derzeit in einer Beziehung, fängst jedoch immer grundlos Streit an, um dich von deinem Partner zu distanzieren und dich zurückzuziehen? Es ist möglich, dass du an Bindungsangst leidest. Aber was genau versteht man unter Bindungsangst?
Inhalt
- 1. Was ist Bindungsangst?
- 1.1. Angst vor einer Beziehung
- 1.2. Bindungsphobiker verhalten sich ambivalent
- 1.3. Bindungsangst und Verlustangst sind eng miteinander verbunden
- 2. Bindungsvermeider: Varianten der Bindungsangst
- 2.1. Von einer Beziehung in die nächste stürzen
- 2.2. Distanz zum Partner bewahren
- 2.3. Sich schnell verlieben aber mit keinem Partner zufriedengeben
- 3. Therapie hilft bei Bindungsphobie
Was ist Bindungsangst?
Für manche Menschen gibt es nichts Schöneres, als eine feste Beziehung zu führen und nach einiger Zeit schon über Zusammenziehen, Heirat und Kinder zu sprechen. Für andere ist dies jedoch der reinste Alptraum und allein schon der Gedanke daran lösen in ihnen Panikgefühle und Fluchtinstinkte aus. Dabei handelt es sich um Bindungsangst, auch Bindungsphobie oder Beziehungsangst genannt.
Bindungsangst äußert sich in verschiedenen Verhaltensweisen und zeigt sich in Beziehungen auf unterschiedliche Art und Weise. Jedoch ist jede Bindungsangst auf tiefliegende Ängste zurückzuführen.
Angst vor einer Beziehung
Bindungsphobiker sehnen sich oftmals nach einer Beziehung, haben aber Angst davor, eine enge und längerfristige Beziehung einzugehen. Bewusst haben sie ein starkes Freiheitsbedürfnis, unbewusst haben sie jedoch Schwierigkeiten damit, emotionale und körperliche Nähe zuzulassen.
Hinter der Bindungsangst versteckt sich oftmals die Angst davor, dass die Beziehung in die Brüche geht und die Betroffenen verletzt werden, deshalb halten sie lieber Abstand. Sie empfinden eine Beziehung als Bedrohung und haben z. B. Angst vor
- Verpflichtung und Verantwortung
- Klammerverhalten des Partners
- Versagen
und haben das Gefühl davor flüchten zu müssen. Ihnen fehlt ein gewisses Urvertrauen, was auf eine unsichere Bindung zurückzuführen ist. Aufgrund dieses fehlenden Vertrauens haben Betroffene Misstrauen gegenüber potenziellen Partnern und sind sich sicher, dass sie sowieso nur enttäuscht werden.
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Bindungsphobiker verhalten sich ambivalent
Haben Menschen mit Beziehungsängsten sich dann doch in eine Beziehung getraut, ist der ständige Wechsel zwischen Nähe und Distanz ein großes Problem. Zwischen „Ich liebe dich über alles“ und „Ich halte es mit dir nicht mehr aus“ kann alles dabei sein. Auf der einen Seite zeigst du deinem Partner, dass du ihn liebst, aber auf der anderen Seite stößt du ihn wieder weg, wenn er dir emotional zu nahekommt.
Es wird zu Taktiken gegriffen, um den Partner auf Distanz zu halten. Dies geschieht oftmals sehr plötzlich, wenn z. B. grundlose Streitigkeiten entstehen oder der bindungsängstliche Partner von heute auf morgen für mehrere Tage verschwindet.
Bindungsangst und Verlustangst sind eng miteinander verbunden
Bindungsangst und Verlustangst treten häufig zusammen auf. Oftmals meiden Menschen mit Verlustangst Bindungen, um erst gar nicht in die mögliche Lage zu kommen, ihren Partner zu verlieren bzw. von ihm verlassen zu werden. Je mehr Beziehungen du führst, desto mehr Trennungen durchlebst du und desto mehr Vermeidungsstrategien entwickelst du.
Bindungsvermeider: Varianten der Bindungsangst
Die Bindungsphobie kann sich durch viele verschiedene Verhaltensweisen zeigen. Wir gehen im Folgenden auf die drei häufigsten Arten der Bindungsvermeider ein.
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Von einer Beziehung in die nächste stürzen
Du zeigst solange Interesse bis du in einer festen Partnerschaft bist und verlierst das Interesse dann, wenn es dir zu ernst wird. Wenn du jemanden kennenlernst umwirbst du ihn/sie mit Charme und verhältst dich auf eine lockere Art und Weise. Sobald jedoch die Aussicht auf etwas Ernsteres besteht oder die Beziehung zu tief wird, ziehst du dich zurück und ergreifst die Flucht. Diese Art der Bindungsvermeider haben in ihrem Leben viele Beziehungen und/oder Affären.
Beispiel: Paul ist sehr interessiert an Lisa und lädt sie schon seit längerem zu unterschiedlichen Events ein. Am Anfang war Lisa nicht sehr interessiert, aber mittlerweile mag sie Paul sehr und wünscht sich eine Beziehung mit ihm. Sobald sie ihn darauf anspricht, versucht Paul aus dem Gespräch zu flüchten und teilt ihr mit, dass er keine Zeit für eine Beziehung hat und es besser wäre, wenn sie sich nicht mehr sehen.
Distanz zum Partner bewahren
Einige Bindungsphobiker führen zwar Beziehungen, distanzieren sich jedoch enorm von ihrem Partner. Es gibt vereinzelte Momente, in denen du deinem Partner nahe bist, die meiste Zeit flüchtest du dich jedoch in Arbeit und Hobbys. Du brauchst deinen Freiraum und willst dich ungern festlegen. Dabei fällt oftmals auf, dass nur die Bindungsängstlichen entscheiden, wann sie ihrem Partner nahe sein wollen und wann nicht.
Beispiel: Michael und Julia haben schon seit einiger Zeit eine Beziehung. Julia wünscht sich nichts sehnlicher als zu heiraten, aber sobald sie Michael darauf anspricht, geht er ihr aus dem Weg. Die meiste Zeit verbringen die zwei getrennt, da Michael jedes Wochenende seinen sportlichen Aktivitäten nachkommt und unter der Woche ständig arbeiten muss. Zweisamkeit gibt es nur, wenn er dafür bereit ist.
Sich schnell verlieben aber mit keinem Partner zufriedengeben
Bei dieser Art der Bindungsvermeidung lassen sich die Betroffenen zwar relativ schnell auf Beziehungen ein, aber so schnell sie sich verliebt haben, so schnell „entlieben“ sie sich auch wieder. Du siehst nur noch die negativen Seiten deines Partners, kritisierst ihn ständig und willst ihn nach deinen Vorstellungen verändern. Du bist der Meinung, dass du immer an den Falschen gerätst. Dieser Vorgang wiederholt sich in deinem Leben immer wieder.
Beispiel: Lena nimmt an einem Blinddate teil und verliebt sich dort Hals über Kopf in Uwe. Die zwei gehen eine Beziehung ein. Nach einigen Wochen legt Lena die rosarote Brille ab und ist nur noch von Uwe genervt. Sie verhält sich ihm gegenüber nur noch abwertend und kann seine Art nicht mehr ertragen. Sie ist der Meinung, dass er nicht die richtige Wahl für sie war und trennt sich umgehend von ihm.
Therapie hilft bei Bindungsphobie
Viele Menschen sind sich ihrer Bindungsangst nicht bewusst. Wenn du merkst, dass du emotionale Nähe kaum erträgst und das Gefühl hast, dass sich etwas Größeres dahinter verbirgt, dann ist es sinnvoll einen Therapeuten aufzusuchen.
Das Beziehungszentrum kann dir helfen, einen vertrauensvollen Therapeuten zu finden, der mit dir zusammen analysiert, ob du an Beziehungsangst leidest. Bei vorhandener Bindungsangst könnt ihr dann gemeinsam in Einzelsitzungen daran arbeiten.
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