Patchworkfamilien stehen vor vielen Herausforderungen, vor familiären sowie rechtlichen. Bleiben beim Thema Zusammenzug finanzielle Fragen und das Thema Geld unbesprochen, können schnell Konflikte entstehen. Patchwork-Paare entscheiden sich jedoch bewusst dafür, den herausfordernden Schritt von einer alten Beziehung in eine neue zu gehen. Beachtest du jedoch einige Kleinigkeiten, so stehen deinem neuen Familienglück, insbesondere im Hinblick auf rechtliche Fragen, keine Hindernisse mehr im Weg!
Dieser Blogbeitrag aus der Serie Patchworkfamilie widmet sich dem Thema Finanzen und Geld in der Patchworkfamilie.
Inhalt
- 1. Finanzen: Wer zahlt was in der Patchworkfamilie?
- 1.1. Führe ein Haushaltsbuch
- 1.2. Sieh bestehende Verträge durch
- 1.3. Bewahre die Belege auf
- 1.4. Führe ein drei Konten-System
- 1.5. Kommuniziert offen miteinander
- 2. Wer zahlt Unterhalt an die Kinder in der Patchworkfamilie?
- 3. Krankenversicherung und weitere Versicherungen in der Patchworkfamilie
- 3.1. Krankenversicherung
- 3.2. Weitere Versicherungen
- 4. Der neue Partner in der Patchworkfamilie hat Schulden
- 5. Fazit: Eine offene Kommunikation über Geld, Finanzen und Versicherungen schafft ein harmonisches Zusammenleben in der Patchworkfamilie
Finanzen: Wer zahlt was in der Patchworkfamilie?
Eine Patchworkfamilie mit eigenen Kindern und Stiefkindern ist oftmals viel größer als die vorherige Familie. Meistens haben Patchworkfamilien drei oder mehr Kinder. Dadurch steigen dementsprechend die Ausgaben: Es wird eine größere Wohnung oder ein größeres Haus benötigt, die Lebenshaltungskosten und die Ausgaben für Lebensmittel steigen, die Kinder werden älter und haben neue Wünsche. Eventuell kommen zukünftig noch gemeinsame Kinder hinzu.
Doch mit einigen Tipps kannst du deine Finanzen ganz einfach im Auge behalten:
1) Führe ein Haushaltsbuch
Ein Haushaltsbuch, in dem du die monatlichen Ausgaben auflistest, hilft dir den Überblick zu behalten. Das muss nicht immer in Papierform sein, sondern die Ausgaben können auch mittels einer App protokolliert werden. Das bietet den Vorteil, dass beide Partner von ihrem Smartphone aus die Ausgaben im Blick behalten und aktualisieren können. Zudem fällt das Zusammenrechnen am Ende des Monats leichter.
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2) Sieh bestehende Verträge durch
Beim Zusammenzug haben beide Seiten bestehende Verträge, wie Versicherungen oder Abos, beispielsweise von Streaming-Anbietern. Eine Prüfung, welche Verträge doppelt sind und gekündigt werden können, lohnt sich in jedem Fall!

3) Bewahre die Belege auf
Kassenbelege für gemeinsame und private Ausgaben sollten aufgehoben werden. Das hilft, sich an die Ausgaben zu erinnern und das Haushaltsbuch zu führen. Zudem ist eine private Ausgabenliste jedes einzelnen ebenfalls sinnvoll. Den Überblick behält man nur, wenn Struktur in die Ausgaben gebracht wird. Die täglich investierte Zeit lohnt sich und garantiert langfristig ein harmonisches Zusammenleben!
4) Führe ein drei Konten-System
Ein System von drei Konten ist sehr empfehlenswert. Von einem Gemeinschaftskonto können gemeinsame Ausgaben wie Urlaube, Miete und Lebensmittel bezahlt werden. Daneben sollte jeder Partner ein privates Konto für eigene Ausgaben oder Ausgaben für die Kinder besitzen.
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5) Kommuniziert offen miteinander
Kommunikation ist immer wichtig! Das offene Gespräch zum Partner zu suchen, hilft Unzufriedenheiten entgegenzuwirken und gemeinsam Lösungen zu finden.
Kommt es bei euch immer wieder bei dem Thema Finanzen zum Streit oder fällt es dir schwer das Thema anzusprechen? Hier kann dir ein Therapeut Mut geben, dir helfen den ersten Schritt zu gehen und das Konfliktgespräch zu leiten. Paar- oder Gesprächstherapien eignen sich hierfür sehr gut und über das Beziehungszentrum findest du einfach einen vertrauenswürdigen Therapeuten.
Zudem sollten sich die Patchworkfamilien darüber Gedanken machen, wer für welche Kinder zahlt. Wird zusammen für alle Kinder gezahlt oder zahlt jeder Teil nur für die leiblichen Kinder?
Hierfür gibt es nur die Empfehlung, dass sich Patchwork-Paare beim Zusammenziehen darüber Gedanken machen sollten. Zahlt jeder Partner für die Ausgaben seiner leiblichen Kinder, wie Geschenke, Taschengeld oder Mitgliedsbeiträge im Sportverein, sollte darauf geachtet werden, dass sich kein Kind benachteiligt fühlt. Bekommen die Kinder der einen Seite der Familie teurere Geschenke, mehr Taschengeld oder dürfen mehr Freizeitaktivitäten machen als die Kinder der anderen Seite der Familie, kommt es oft zu Streit und Eifersucht unter den Stiefgeschwistern.
Stattdessen sollte auf Fairness und Gleichberechtigung geachtet werden, sodass das harmonische Zusammenleben der Kinder gefördert wird. Die Partner können sich hier finanziell gegenseitig unterstützen. Dies ist empfehlenswert, wenn ein Elternteil durch die Kinderbetreuung weniger arbeitet und somit weniger verdient.
Wer zahlt Unterhalt an die Kinder in der Patchworkfamilie?
Leibliche Eltern müssen an ihre Kinder bis zur Vollendung der ersten Ausbildung monatlichen Unterhalt bezahlen. Sie sind dazu auch verpflichtet, wenn das Kind nicht mehr bei ihnen wohnt.
Der Elternteil, bei dem das Kind wohnt, leistet seine Unterhaltspflicht durch Betreuung und Erziehung. Der Elternteil, bei dem das Kind nicht mehr wohnhaft ist, muss seiner Unterhaltspflicht über einen monatlichen Barunterhalt nachkommen. Die Höhe der Zahlung ist dabei abhängig von der Anzahl der Kinder, dem Alter der Kinder und dem Einkommen.
Krankenversicherung und weitere Versicherungen in der Patchworkfamilie
Gibt es für Patchworkfamilien Familienversicherungen, wie sieht es mit der Krankenversicherung aus und welche Versicherungen sind im Allgemeinen empfehlenswert?
1) Krankenversicherung
Ist das Patchwork-Paar nicht verheiratet, muss sich jeder selbst versichern und die Kinder müssen bei den leiblichen Eltern versichert sein. Sind die Kinder bei dem Elternteil krankenversichert, bei dem sie nicht mehr wohnen, können sie trotzdem dort krankenversichert bleiben oder zum anderen Elternteil wechseln.
Ist das Patchwork-Paar verheiratet, ist es möglich, dass auch die Stiefkinder mitversichert werden oder eine Familienversicherung abgeschlossen werden kann.
2) Weitere Versicherungen
Im Allgemeinen sollten Patchworkfamilien beim Zusammenzug eine gemeinsame private Haftpflicht-, eine Hausrats- sowie eine Unfallversicherung besitzen. Zudem ist jeweils auch eine Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung sinnvoll.
Gut zu wissen: Besucht das Kind den anderen leiblichen Elternteil, gilt im Schadensfall die private Haftpflichtversicherung desjenigen Elternteils, bei dem sich das Kind aufgehalten hat, während der Schadensfall eingetreten ist.
Tipp: Prüfe, welche Versicherungen für den gesamten Haushalt gelten. Versicherungen, die beide Seiten zuvor abgeschlossen haben, sollten daher unbedingt auf Notwendigkeit geprüft werden. Entsteht ein Schadensfall und existieren zwei Versicherungen, ist es nicht immer eindeutig, welcher Vertrag greift und welche Versicherung für den Schadensfall aufkommt! Die jüngere Police kann beim Zusammenzug problemlos gekündigt werden.
Der neue Partner in der Patchworkfamilie hat Schulden
Zieht eine Patchworkfamilie zusammen, kann es durchaus der Fall sein, dass ein oder beide Partner Schulden aus der ersten Ehe mit in die neue Familie bringen. Schulden sind kein Grund zur Sorge, denn der andere Partner haftet nicht für die Schulden mit, außer er übernimmt freiwillig eine Mithaftung.
Sollte es zu dem Fall kommen, dass die Patchwork-Ehe doch scheitert, werden die Schulden getilgt und beim Zugewinnausgleich berücksichtigt. Informationen über den Zugewinnausgleich und Regelungen im Ehevertrag sind im Blog Heirat in der Patchworkfamilie zu finden.
Fazit: Eine offene Kommunikation über Geld, Finanzen und Versicherungen schafft ein harmonisches Zusammenleben in der Patchworkfamilie
Die Kommunikation über den Umgang mit Finanzen zwischen den Patchwork-Partnern beim Zusammenzug schafft den Grundstein für das harmonische und funktionierende Zusammenleben. Die Herausforderungen, die eine Patchworkfamilie mit sich bringt, können die Partner nur zusammen lösen.
Gibt es Schwierigkeiten in der Kommunikation oder fällt es schwer einige Themen anzusprechen? Ein Familien- oder Paartherapeut, den du über das Beziehungszentrum einfach findest, kann helfen und dich unterstützen den Weg in die neue Familie zu ebnen.
Brauchst du weitere Unterstützung? Lass uns dich begleiten! Jetzt Erstgespräch vereinbaren.