Burnout ist eine der bekanntesten psychischen Erkrankungen und doch wissen die meisten Menschen nicht viel darüber. Wie sich der Begriff entwickelt hat und wie lange es ihn schon gibt erfahrt ihr in diesem Blog, den das Beziehungszentrum für euch erstellt hat.
Inhalt
Bevor es Burnout gab
Burnout ist ein Phänomen, welches erst in den letzten 30 Jahren bekannt wurde. Doch bedeutet das, dass es davor nicht existierte und nur eine Modekrankheit ist?
Nein! Burnout ist ein älteres Phänomen, welches früher nur nicht so genannt wurde.
Beispielsweise Thomas Mann erwähnte in einem seiner frühsten Romane („Buddenbrocks“) die Gegebenheiten von Burnout, nur nannte er es selbstverständlich nicht so, sondern umschrieb die Symptome und Ursachen.
Aktualneurose, Neurasthenie und Burnout
Konkrete Erwähnungen, die in der Vergangenheit als eine Umschreibung von Burnout gesehen werden können, sind Aktualneurose oder Neurasthenie.
Aktualneurose ist ein psychischer Konflikt, wie er bei Burnout auftritt. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erwähnt, fand aber keine größere Beachtung.
Neurasthenie hingegen, welche sich ebenfalls durch den Verlust an Nervenkraft charakterisierte, wurde bereits 1869 entdeckt. Auch sie erfuhr ähnliche Bekanntheit wie Burnout, als sie vor ca. 100 Jahren in Deutschland bekannt wurde. Wie auch Burnout, wurde Neurasthenie damals als Leiden der modernen Gesellschaft gesehen.
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Die Begriffsentstehung von Burnout
Der Begriff Burnout setzt sich aus den englischen Wörtern burn und out zusammen, welche zusammen übersetzt so viel wie ausbrennen bedeuten. Auch im Deutschen hat sich das Wort des psychischen Ausbrennens manifestiert und breitet sich seit den 90ern aus. Andere Wörter, um das Phänomen des Ausbrennens genauer beschreiben zu können, wären ausgelaugt, erschöpft oder verausgabt.
Herbert Freudenberger über Burnout
Mit dem Begriff Burnout, hatte Herbert Freudenberger 1974 die verbreitete chronische Erschöpfung von Menschen als eine Art von Krankheitsbild eingeführt. Anhand seines eigenen Beispiels, stellte er Burnout zuerst in helfenden Berufen, wie von Krankenschwestern oder Altenpflegern fest. Freudenberger verstand den Zustand aber nicht als psychische Erkrankung, sondern als Folge einer Arbeitsüberlastung. Heute gibt es jedoch kaum noch Berufsgruppen, die noch nicht auf Burnout untersucht wurden und in denen keine Betroffenen gefunden wurden.
Christina Maslach über Burnout
Ab 1976 schrieb auch die Sozialpsychologin Christina Maslach über das Burnout Phänomen und läutete somit die empirische Phase der Burnoutuntersuchung ein, welche in den 80ern stattfand (Freudenbergers klinische Phase war Mitte der 70er Jahre). Maslach entwickelte den MBI (Maslach-Burnout-Inventury), um den Grundstein der Burnoutmessung zu legen. Der MBI wird in 3 Dimensionen geteilt (Emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierte Leistungswahrnehmung). Auf dem MBI bauen auch heute noch die meisten Burnout Messmethoden auf.
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Burnout in den Medien
Durch die ständige Präsenz von Burnout in den Medien entsteht der Eindruck, dass das Phänomen in den letzten Jahren zugenommen hat. Seelische und psychische Probleme waren aber auch früher vorhanden, nur erhielt man keine Informationen darüber.
Ein großer Nachteil der sich aus der Medienpräsenz ergeben hat, ist die Entwicklung der Bekanntheit. Die meisten Krankheiten werden zunächst empirisch und wissenschaftlich fundiert untersucht. Burnout hingegen entwickelte sich in der Gesellschaft schneller als in der Wissenschaft, weswegen bis heute viele Zweifler existieren.
Burnout als Werbung
Aufgrund der eben angesprochenen Medienbekanntheit wird Burnout als Begriff mittlerweile ausgeschlachtet. Er wird als Einwand für verbesserte Arbeitsbedingungen genutzt und sogar ein eigener Markt hat sich rund um Burnout entwickelt. Jeder versucht Erkrankte, oder die die es fürchten, anzusprechen und Geld damit zu verdienen. Egal ob Autoren, Ernährungsberater, Sport Coaches oder Unternehmensberater, so ziemlich jeder möchte etwas dazu beitragen.
Burnout in der WHO (Weltgesundheitsorganisation)
Burnout wird im Katalog der Weltgesundheitsorganisation nur im Anhang erwähnt und nicht eindeutig definiert. Der Grund für die kurze Erwähnung ist, dass er nicht als Krankheit gesehen wird, sondern als Zusatzdiagnose zu einer Depression. Der vagen Definition liegt zu Grunde, dass sie sich noch immer im ständigen Wandel befindet und eine klare Trennung von Stress, Hilflosigkeit und einer Depression nicht gegeben ist.
Jedoch soll bis zum Jahr 2022 Burnout als Krankheit deklariert werden. Wiederum soll dies aber auf die Arbeit beschränkt werden und nicht in private Lebensbereiche übergehen.
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