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Eine bipolare Störung ist nicht greifbar. Weder Betroffene noch ihre Angehörigen verstehen die aufwühlenden Emotionen und Verhaltensweisen, die aus dieser Krankheit resultieren, gänzlich.

Die Diagnose einer bipolaren Störung erscheint wie eine Glaskuppel um die betroffene Person, unsichtbar und doch nur schwer zu überwinden. Es erfordert Veränderungen sowie Anstrengungen, die Persönlichkeit im Inneren zu erreichen.

Die Kluft zwischen bipolarer Depression und Manie: Bipolares Verhalten verstehen

Die bipolare Störung äußert sich in Stimmungsschwankungen der Extreme, dabei wird zwischen bipolar depressiven sowie manischen Phasen unterschieden.

Während die betroffene Person sich in der bipolar depressiven Episode durch intensivste Emotionen im Spektrum des psychischen und seelischen Schmerzes handlungsunfähig fühlen, betrachten sie sich während eines manischen Schubs als überlegen und energetisch.

Die subjektive Wahrnehmung wird durch auftretende Symptome beeinträchtigt. Dabei stimmt die objektive äußere Realität nicht mehr mit der subjektiven inneren Realität des Betroffenen überein.

1) Wie nimmt der bipolare Partner eine manische Phase wahr? Unterschiede der inneren und äußeren Realität

Es fühlt sich an, als habe man hunderte Emotionen im Inneren. Eine aufgewühlte, brennende, unkontrollierte und grenzenlose Energie scheint den Körper des Betroffenen zu steuern. Nimmt die rein nervöse, gar tyrannische Energie überhand, fühlt man sich kreativ, erfolgsdurstig und selbstbewusst bis außergewöhnlich überheblich. Die Welt, und damit die äußere Realität, verblasst im Gegensatz zur intensiven, farbenfrohen inneren Realität.

Betroffene verhalten sich schamlos, vergessen sämtliche Manieren, überschreiten Grenzen und bringen sich damit häufig in zwischenmenschliche, gesundheitliche und finanzielle Schwierigkeiten. Dabei glaubt die bipolare Person, sich völlig normal zu verhalten und einfach einen besonders guten Tag zu haben.

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2) Wie nimmt der bipolare Partner eine depressive Episode wahr? Unterschiede der inneren und äußeren Realität

Eine depressive Episode stellt einen heftigen Kontrast zu der manischen Phase dar: Für nicht-betroffene Personen ist das Spektrum der Gefühlsintensität kaum nachvollziehbar. Die bipolare Depression äußert sich in einem allumfassenden Schmerz. Schmerz im Körper, Schmerz in der Psyche und Schmerz in der Seele. Betroffene fühlen sich wertlos und keiner Liebe wert, schließen ihr Umfeld gänzlich aus.

Die innere Realität wird auf die äußere Welt projiziert, sie erscheint fern und trügerisch. Die objektive Realität wirkt grau, das Leben erscheint nicht weiter lebenswert, sondern nur wie eine tonnenschwere Last.

Zu sehen ist eine Frau, die gefangen in ihrer Gefühlswelt hinter einer Glasscheibe steht.

Wie die bipolare Störung Angehörige betrifft und wie diese den Umgang miteinander wahrnehmen

Während beider Phasen sind Betroffene nicht sie selbst. Kommunikation ist schier unmöglich, Betroffene nehmen deine Kontaktversuche durch ihren verzehrten Blickwinkel nicht einmal wahr. Schwanken die Emotionen des bipolaren Partners in Extremen, nehmen auch deine reaktionären Gefühle eine hohe Bandbreite ein. Dies ist absolut natürlich: Denn, während das Gefühlsleben des Betroffenen auf die Krankheit zurückzuführen ist, wird deine Gefühlswelt als Reaktion auf äußere, reale Einflüsse ausgelöst.

Angehörige fühlen sich verletzt, zurückgewiesen, wütend oder auch schuldig. Beide Partner erfahren durch den Kampf gegen Krankheit und Symptome Persönlichkeitsveränderungen, vielleicht entfremdet ihr euch während der Episoden. Macht euch aktiv bewusst, dass eure Vertrautheit in stabilen Phasen echt ist.

Vorbeugende Kommunikation und Therapie, damit ihr eure Beziehung nicht wegen der bipolaren Störung beendet

Kommunikation ist in allen Beziehungen wichtig. Durch die Einflüsse der bipolaren Störung wird Kommunikation nicht nur wichtiger, sondern auch schwieriger.  

Der Partner des Betroffenen ist eine Stütze: Wie der Partner helfen kann, erfährst du hier. 

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Kommunikation während stabiler Phasen

Während manischer oder depressiver Episoden deines Partners kann sich der Umgang mit der Krankheit wie eine einsame Herausforderung anfühlen. Es kann sein, dass Gesagtes nicht einmal richtig bei der betroffenen Person ankommt oder einfach nicht verstanden und akzeptiert wird. Rufe dir immer wieder ins Gedächtnis, dass dein Partner von der Bipolarität gesteuert wird und keineswegs dein Feind ist. Sprecht während stabiler Phasen über deine Gefühle und legt gemeinsam Maßnahmen fest, die in etwaigen manischen oder depressiven Episoden zum Tragen kommen.

Therapie in Anspruch nehmen

Einen Therapeuten zu konsultieren ist nichts, für das man sich schämen muss! Ihr durchlebt gemeinsam intensive und schwierige Situationen, die manchmal schwer zu meistern sind. Es kann helfen die Last auf mehrere Schultern zu verteilen und eine objektive und erfahrende Stimme zu haben, die eure Kommunikation miteinander in die richtigen Bahnen lenkt. Ihr lernt gemeinsam mit der Bipolarität umzugehen und wirkt einer psychischen und physischen Erschöpfung entgegen.

Sei vorbereitet auf eine plötzliche Trennung während einer bipolaren Phase

Bipolare Episoden machen den betroffenen Partner unberechenbar. Obwohl eure Beziehung während stabiler Zeiten stark und vertraut ist, kann es passieren, dass sich der Betroffene plötzlich ohne Ankündigung von dir trennt. Sprecht in jedem Fall nach Abklingen der Episode miteinander darüber, ob die Trennung wirklich das ist, was das Beste für euch beide ist.  

Brauchst du weitere Unterstützung? Lass uns dich begleiten! Jetzt Erstgespräch vereinbaren.

Kundenbewertungen

4.9/5 von 119 Bewertungen.

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