Du hast schon öfter von deinem Partner Sätze wie „Wenn du mich lieben würdest, dann würdest du sowas nicht machen.“ oder „Ich helfe dir zwar immer, aber wenn du keine Zeit hast, dann mache ich es eben selbst.“ gesagt bekommen? Euer Kommunikationsaustausch beruht überwiegend auf solchen Gesprächen? Dann ist es gut möglich, dass du von deinem Partner emotional erpresst wirst. Aber was genau ist eine emotionale Erpressung?
Inhalt
- 1. Mein Partner manipuliert mich
- 2. Emotionale Erpressung erfolgt durch Schuldgefühle
- 3. Die Mittel der emotionalen Erpressung
- 3.1. Partner droht mit Trennung
- 3.2. Wutausbrüche des Partners
- 3.3. Partner macht Vorwürfe
- 3.4. Partner verweist auf die Meinung der Allgemeinheit
- 3.5. Partner stellt Vergleiche mit anderen Personen auf
- 3.6. Gefühlsäußerungen nonverbal darstellen
- 4. Manipulative Kommunikation führt zu psychischen und physischen Beschwerden
Mein Partner manipuliert mich
Eine emotionale Erpressung in der Partnerschaft zeigt sich, wenn der eine Partner, der Erpresser, den anderen Partner, den Erpressten, durch Gefühle versucht zu manipulieren. Das bedeutet, der Erpresser möchte etwas erreichen und setzt die manipulative Kommunikation dafür ein, dass der Erpresste aufgrund von Schuldgefühlen nachgibt. In diesem Sinne entsteht eine gewisse emotionale Abhängigkeit vom Partner.
Eine emotionale Erpressung ist nur erfolgreich und wird zur Gewohnheit, wenn sich das Opfer den Anforderungen des Partners fügt. Dann besitzt der Erpresser die Oberhand und es findet keine normale Beziehungskommunikation mehr statt. Grundsätzlich fordert der erpressende Partner Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und Loyalität und der erpresste Partner lässt dies zu, weil er seine(n) Freund(in) zufrieden stellen möchte.
Emotionale Erpressung erfolgt durch Schuldgefühle
Schuldgefühle stellen die Basis für eine emotionale Erpressung dar, denn nur wenn beim Partner Schuldgefühle erzeugt werden, dann ist der Manipulationsversuch gelungen. Der Erpresste erreicht sein Ziel, da sein/ihr Partner das Gefühl hat Schuld an etwas zu haben und aus schlechtem Gewissen anschließend nachgibt.
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Die Mittel der emotionalen Erpressung
Eine emotionale Erpressung kann durch unterschiedliche Vorgehensweisen erfolgen. Dadurch fühlt sich der erpresste Partner schnell unter Druck gesetzt und willigt oftmals ein.
1) Partner droht mit Trennung
Mithilfe von Androhungen, sich zu trennen, möchte der Erpresser erreichen, dass sein/ihr Partner sich so verhält wie gewünscht. Im schlimmsten Fall kann es sogar so weit kommen, dass er/sie nicht nur mit Trennung droht, sondern damit, sich selbst zu verletzten oder sich umzubringen.
Manipulativer Satz: Wenn du meinst, dass du mit deinen Freunden alleine etwas unternehmen musst, dann können wir uns auch gleich trennen.
2) Wutausbrüche des Partners
Wenn der Erpresser merkt, dass sein/ihr Partner nicht sofort nachgibt, dann können Wut und Verärgerung die Oberhand gewinnen mit der Hoffnung, dadurch an das Ziel zu gelangen. Es kann zu Beschimpfungen gegenüber dem Partner kommen. Außerdem bringt man oftmals zum Ausdruck, dass man selbst mehr in die Beziehung investiert als der Partner.
Manipulativer Satz: Ich putze andauernd die Wohnung und wasche unsere Wäsche, du hast dich noch nie darum gekümmert.
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3) Partner macht Vorwürfe
Ein ebenfalls gängiges Mittel der emotionalen Erpressung ist es, dem Partner Vorwürfe jeglicher Art zu machen. Man wirft dem Partner z. B. vor, dass er/sie einen damit sehr verletzt hat bzw. verletzen wird oder dass er/sie äußerst egoistisch handelt.
Manipulativer Satz: Ich hätte zwar nie gedacht, dass du so egoistisch bist, aber dann geh ruhig in den Urlaub mit deinen Freunden und lass mich hier alleine zurück.
4) Partner verweist auf die Meinung der Allgemeinheit
Durch Worte wie „man macht das nicht“ oder „deine Familie sieht das genauso“ will der Erpresser den Erpressten dazu bringen einzulenken. Um seinen Partner zu überzeugen, möchte er seine eigene Meinung mit allgemeinen Regeln oder der gleichen Meinung der Familie stützen, obwohl diese oftmals nicht der Wahrheit entsprechen.
Manipulativer Satz: Ich habe erst mit deiner Mutter gesprochen und sie findet auch, dass du viel zu sehr an dich selbst denkst und mehr für die Beziehung tun solltest.
5) Partner stellt Vergleiche mit anderen Personen auf
Oftmals merken die Erpresser, dass sie mit ihren eigenen Argumenten nicht zu ihrem Partner durchdringen können, deswegen vergleichen sie ihre(n) Freund(in) mit anderen Personen.
Manipulativer Satz: Der Mann meiner Cousine unternimmt auch viel mehr Ausflüge mit ihr oder überrascht sie bei der Arbeit.
6) Gefühlsäußerungen nonverbal darstellen
Manipulative Kommunikationsäußerungen sind oftmals mit nonverbalen Gefühlsäußerungen wie Stöhnen, Schmollen, Weinen oder Augenrollen verbunden. Damit möchte der Erpresser seine genervte oder traurige Stimmung verstärken. Er/Sie hofft, dass sein/ihr Partner dann eher nachgibt.
Manipulative Kommunikation führt zu psychischen und physischen Beschwerden
Wenn eine Beziehung nur noch auf Manipulation beruht, dann kann der Beziehungsstress der Gesundheit schaden. Dies kann sowohl zu physischen Beschwerden wie Atemnot oder Schlafstörungen als auch zu psychischen Leiden wie Depressionen oder Panikattacken führen. Falls diese psychischen und physischen Erkrankungen zur Normalität im Alltag werden, dann wäre es hilfreich, sich in therapeutische Hände zu begeben. Das Beziehungszentrum kann dich dabei mit einem passenden Therapeuten in Form einer Paartherapie oder eines Einzelcoachings unterstützen.
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